Zwei Humusbauern in Untermerking
SPAR/Johannes Brunnbauer

Gesunde Böden für gesunde Lebensmittel

SPAR startete im Frühling 2015 mit dem WWF Österreich eine Kooperation für den Erhalt und Aufbau gesunder Böden. Gemeinsam mit rund 60 Landwirten setzen sich die Partner für den Aufbau hochwertiger Humusböden und für Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung ein. SPAR verkauft das Gemüse aus Humusanbau und fördert die Ausweitung von Humusflächen, die pro Jahr bis zu 50 Tonnen CO2 pro Hektar speichern können. Von ursprünglich 800 ha ausgewiesener Humus-Boden wurden Ende 2016 bereits 940 ha Humus-Boden bewirtschaftet. Bis 2020 sollen es 1.600 ha sein.

Gesunde Böden bilden die Grundlage für gesunde Lebensmittel. Daher sind die Qualität des Bodens und sein Gehalt an Nährstoffen auch so wichtig für SPAR als Lebensmittelhändler. In der bestehenden Kooperation zum nachhaltigen Fischsortiment hat sich die Zusammenarbeit mit den Experten des WWF bereits bewährt. Die neue Allianz widmet sich nun dem wichtigen aber unterschätzten Ökosystem Boden. Ohne Böden wäre es nicht möglich, die vielen gesunden und hervorragenden österreichischen Lebensmittel herzustellen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde ist elementarer Bestandteil der Arbeit des WWF. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit SPAR zu mehr Bewusstsein für unsere ‚Bödenschätze‘ beitragen können“, erklärt Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich. „Gesunde Böden sind die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen, und sie stehen in Sachen Artenvielfalt dem tropischen Regenwald um nichts nach.“ Neben ihrer Funktion als Rohstoff- und Lebensmittellieferant und  Trinkwasserfilter tragen sie zum Klima-, Hochwasser- und Erosionsschutz bei.

Wie funktioniert Humusaufbau?

Für das Ökosystem Boden hat der Humusgehalt  eine essentielle Bedeutung. Er wird vorrangig durch die Art der Bewirtschaftung beeinflusst. Während die Böden in den vergangenen Jahrzehnten durch intensive Landwirtschaft, Monokulturen und Industrie-Dünger ausgezehrt wurden, setzen die SPAR-Partnerbetriebe verstärkt auf Humusprojekte, die die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Gemüsebauer Alois Liebmann aus Straden in der Steiermark erklärt: „Wir haben unsere Landwirtschaft vor vier Jahren umgestellt und fördern seither den Humusaufbau. Wir pflügen nur noch minimal und düngen mit Kompost und Stallmist. Damit bleiben die Bodenschichten erhalten und der fruchtbare Humus obenauf. Den Boden decken wir zur Unkrautbekämpfung mit Stroh ab und können so auf Herbizide verzichten. Im Herbst wird dieses Stroh seicht in den Boden eingebracht und auch damit wieder Humus aufgebaut.“ Die Bestäubung der Pflanzen übernehmen eigens angesiedelte Hummeln und für die Schädlingsbekämpfung werden Nützlinge eingesetzt. „Außerdem arbeiten wir wieder mit der traditionell üblichen Fruchtfolge und einer Begrünung im Winter anstatt mit Monokulturen“, so der Landwirt weiter. „Das Ergebnis ist vitaminreiches und g’schmackiges Gemüse aus Humusanbau, das zusätzlich das Klima schützt.“

CO2-Speicher Humus: Wichtiger Baustein für den Klimaschutz

In Böden ist derzeit doppelt so viel Kohlenstoff in Form von Humus gespeichert wie in der Atmosphäre vorkommt. Durch schonende Bewirtschaftung und zusätzlichen Humusaufbau werden die Ackerflächen fruchtbarer, gesünder und ertragreicher - und sie lassen das CO2 nicht entweichen, sondern halten es im Boden fest. „Humusreiche Böden sind echte Treibhausgas-Schlucker“, stellt Julia Haslinger, Klimaschutzreferentin beim WWF, fest. Auf derzeit 800 Hektar Humus-Anbaufläche von SPAR werden demnach pro Jahr bis zu 40.000 Tonnen CO2 gebunden. Landwirtschaftliche Humusaufbau-Flächen und auch die darauf wachsenden Produkte entlasten somit das Klima. Die Speicherfähigkeit von CO2 durch Humus-Aufbau lässt SPAR zudem durch zwei unabhängige Studien bestätigen.

Informationskampagne: Gesunde Böden nicht selbstverständlich

Der Wert gesunder Böden als essentielles Element für eine naturnahe Landwirtschaft, für den menschlichen Lebensraum und als Quelle gesunder Lebensmittel ist in Österreich vielfach nicht bewusst. Wir befinden uns hier in einem Land der Seligen, da unsere Landwirte noch genügend fruchtbare Böden zur Verfügung haben. Doch mit fortschreitender Überbeanspruchung der Böden könnte sich das langfristig ändern. Einerseits fördert SPAR daher Projekte wie den Humusaufbau in der Landwirtschaft, andererseits soll durch eine Informationskampagne gemeinsam mit dem WWF das Bewusstsein in der Bevölkerung gehoben werden. Das Internationale Jahr des Bodens der Vereinten Nationen ist dafür ein geeigneter Rahmen. SPAR hofft auf die Unterstützung weiterer Organisationen und appelliert auch an die österreichische Bundesregierung, hier noch stärker tätig zu werden. Denn das Thema gesunde Böden – gesunde Lebensmittel geht uns alle an.
 

Ziel: Ausweitung auf weitere Flächen und Gemüsearten

Innerhalb der nächsten beiden Jahre möchte SPAR die Humus-Anbauflächen ausweiten und weitere Landwirte in Österreich für das Projekt gewinnen. SPAR möchte noch mehr gesunde und humusreiche Böden und bietet den Landwirten dafür einen garantierten Absatz des Gemüses, das auf diesen Flächen wächst, an. Derzeit bietet SPAR acht Gemüse-Sorten aus Humus-Anbau an. Den Umstieg der Landwirte auf Humus-Produktion belohnt SPAR mit einer Absatzgarantie sowie mit 30 Euro pro gespeicherte Tonne CO2 im Boden. Insgesamt 40.000 Euro an Prämien schüttete SPAR 2016 an beteiligte Landwirte aus. Der Umstieg auf humusaufbauende Landwirtschaft zahlt sich für Bauern also auch finanziell aus.

Logo WWF und SPAR Österreich setzten sich für gesunde Böden ein

Böden - die unterschätzten Alleskönner

Gesunde Böden sind Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen - doch gesunde Böden sind keine Selbstverständlichkeit. Durch die intensive Landwirtschaft, Monokulturen und Industrie-Dünger wurden Böden weitestgehend ausgezehrt und der Humusgehalt im Boden deutlich reduziert. Humusreiche Böden stellen Kohlenstoff-Senken dar, da sie CO2 aufnehmen und im Boden speichern.

SPAR und WWF setzen ein Zeichen!

Der Lebensmittelhändler SPAR und die Naturschutzorganisation WWF Österreich starten daher im Internationalen Jahr des Bodens 2015 eine Kooperation. Das Ziel: Humusaufbauflächen in Österreich zu erweitern und die CO2-Senke voranzutreiben. Bereits 70 österreichische Landwirte bauen derzeit auf rund 800 Hektar Gemüse für SPAR in bodenschonender Landwirtschaft an. Das CO2-Einsparungspotential liegt zwischen 10.000-40.000 Tonnen pro Jahr. Bis 2020 werden die Humusflächen auf 1.600 Hektar ausgebaut und damit bis zu 60.000 Tonnen CO2 eingespart.